Die Modes Boutique in St. Moritz, Nachtaufnahme
Die Modes Boutique in St. Moritz

Das Modegeschäft par excellence

St. Moritz war schon immer ein Magnet für Stilbewusste und Trendsetter. Modes ist seit Anfang der 1970er Jahre die angesagte italienische Adresse für hochwertige Fashion. Zusammen? Das perfekte Paar, sagt Lindsay Macpherson

Ein Modegeschäft, das die so genannte Apokalypse des Einzelhandels seit Beginn des massiven Wechsels zum Online-Shopping überlebt hat, muss schon etwas Besonderes sein. Und wenn es den Wirbelsturm der Pandemie nicht nur überstanden hat, sondern auch gedeiht, dann ist es wahrlich eine Ausnahmeerscheinung. Modes, das Mailänder Multimarken-Modehaus, das Boutiquen in Italien, der Schweiz und Frankreich unterhält, ist eines dieser seltenen Exemplare. «Nach dem ersten Lockdown sahen wir, wie die Leute in unsere Läden strömten; das hatten wir so nicht erwartet», sagt Aldo Carpinteri, CEO und Gründer von Modes. «Das hat uns richtig Appetit auf Expansion gemacht.»

Foto von Aldo Carpinteri, CEO und Gründer von Modes
Aldo Carpinteri, CEO und Gründer von Modes

Trotz des florierenden E-Commerce-Handels hält das Unternehmen unbeirrt an seinen Ladengeschäften fest, von denen jedes einzigartig und ein echter Augenschmaus ist. Man denke nur an den im industriellen Stil gehaltenen Laden im Mailänder Risorgimento-Viertel mit seinem rustikal-nüchternen Finish oder die kürzlich eröffnete Boutique im Herzen des Pariser Triangle d’Or, die vom Berliner Architekturbüro Gonzalez Haase AAS entworfen wurde. Das Geschäft in Portofino ist von den Farben und Formen des Meeres inspiriert, während eine kühle graue Palette mit modernen Stahloberflächen das Intérieur der Boutique in Porto Cervo schmückt. «Wir glauben leidenschaftlich an unsere Läden», sagt Carpinteri. «Und wir setzen alles daran, um sie zu begehrten Shopping-Destinationen zu machen. Wir investieren in fachkundige Styling-Berater, veranstalten exklusive Events und führen Produkte und Kollektionen, die man sonst nirgendwo findet.»

2019 eröffnete Modes im Herzen von St. Moritz eine minimalistische, 37 Quadratmeter grosse Multimarken-Boutique für Damen- und Herrenmode, die von dem italienischen Architekten Andrea Caputo entworfen wurde. Im Jahr darauf wurde eine Boutique in Zusammenarbeit mit dem Modelabel Jil Sander eröffnet, gefolgt von einem Alexander McQueen-Geschäft im September 2021 und einem Burberry-Store drei Monate später. Der neueste Launch des Unternehmens im Schweizer Ferienort ist Minimodes: eine verspielt gestaltete Boutique, die sich der Kinder- und Jugendmode von Designern wie Moncler, Burberry und Off-White verschreibt. Die Boutique befindet sich in der Palace-Galerie des Badrutt’s Palace Hotels an der Via Serlas und ist perfekt auf die Bedürfnisse von Familien ausgerichtet, die in dem traditionsreichen Hotel zu Gast sind.

«Für uns ist das der ideale Standort», meint Carpinteri. «Unsere Kundschaft ist anspruchsvoll, stilbewusst und äusserst international – genau wie St. Moritz. Und die entspannte Urlaubsatmosphäre kommt uns sehr entgegen. Die Menschen sind hier, um sich zu amüsieren. Sie haben Zeit und Musse, sich umzusehen und neue Marken und Designer auszuprobieren, von denen sie vielleicht noch nie gehört haben. Und sie finden Gefallen daran, gemeinsam mit einer Kundenberaterin oder einem Kundenbearbeiter neue Stile oder Designer zu entdecken.»

Das Markenangebot von Modes reicht von den grössten Namen wie Saint Laurent, Balenciaga, Gucci, Jacquemus und Maison Margiela bis hin zu Nischenlabels, darunter das Budapester Unternehmen Nanushka, das für seine nachhaltigen Hosen und Jumpsuits aus veganem Leder bekannt ist, das gleichnamige Label der Schuhdesignerin Amina Muaddi, das von Rihanna und einer Reihe von Hollywood-Grössen heiss begehrt wird, und 16Arlington, der Spezialist für Abendmode, der mit Federn und Pailletten besetzte Pieces herstellt, in denen sich Persönlichkeiten von Amal Clooney bis Kendal Jenner gerne inszenieren. Auf jeden Fall dürfen die Kunden immer wieder mit Überraschungen rechnen: Die Entdeckung und Förderung neuer Talente hat für das Unternehmen höchste Priorität. «Wir haben keine Angst, mit einem neuen Label oder einem jungen, aufstrebenden Designer ein Risiko einzugehen. Wir wollen sie unterstützen», sagt Carpinteri.

Obwohl die sorgfältig kuratierte Auswahl in den einzelnen Boutiquen auf den jeweiligen Standort zugeschnitten ist, geben italienische Eleganz und der Sinn für Handwerkskunst überall den Ton an. «Als Italiener haben wir eine Liebe zum Handwerk und zur Ästhetik, die in allem, was wir tun, zum Ausdruck kommt», sagt der Inhaber von Modes. «Bei der Mode ist das unverkennbar. Auch Streetwear oder Sportswear muss schön gemacht sein.»

Das Unternehmen trug bei seiner Gründung durch Carpinteri im Jahr 1971 den Namen Stefania Mode. Im Jahr 2019 erfolgte ein Rebranding unter dem Namen Modes, um die Expansion der Marke in Europa widerzuspiegeln. «Wir wollten den Namen ändern, er sollte moderner sein und leichter von der Zunge gehen», erklärt er. «Mir gefiel auch die Idee der Modi im musikalischen Sinne: Ein Modus ist eine Art Tonleiter, die den Klang und das Gefühl eines Liedes verändern kann. Für mich war das überzeugend, denn genau diese Wirkung hat auch die Mode.»

Da das Unternehmen seither ein starkes Wachstum verzeichnet, ist laut Carpinteri eine weitere Expansion in ganz Europa nicht aufzuhalten. Im Vordergrund steht derzeit die Vielzahl der geplanten Kooperationen und exklusiven Veranstaltungen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Im Januar 2022 wurde Modes St. Moritz zum exklusiven Händler einer Kooperation zwischen Highsnobiety Magazine und Moonboot, der wiederbelebten Skibekleidungsmarke aus den 70er Jahren – einem Projekt, bei dem Modes aktiv mitwirkte.

Im Rahmen eines anderen Projekts, das kürzlich in Zusammenarbeit mit dem italienischen Kunstkollektiv und Siebdruckstudio Studiocromie durchgeführt wurde, verwandelte sich der St. Moritzer Store in eine Galerie für zeitgenössische Kunst. «Die Künstler sind alles aufstrebende neue Talente in der Kunstwelt, daher war das Ganze für uns unglaublich faszinierend», sagt Carpinteri. «Wir möchten, dass die Kunden wegen der Erfahrung wiederkommen, nicht allein wegen der Produkte. Unsere Boutiquen vermitteln eine ganz besondere Energie, eine Spannung und ein echtes Gefühl der Verbundenheit und Zugehörigkeit, die man online ganz einfach nicht generieren kann.» 

Weitere Informationen finden Sie unter modi.de. Details zu den in diesem Artikel erwähnten St. Moritzer Geschäften finden Sie hier.

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