Ted Gushue (Bild unten) ist ein Weltbürger im wahrsten Sinne des Wortes. Geboren und aufgewachsen in den USA, arbeitete er in New York als Journalist und Redakteur, bevor er über den Atlantik nach London zog, wo er auch heute noch seinen Wohnsitz hat.
Seine Arbeit als Autor, Redakteur und Medienberater sowie seine Leidenschaft für schöne Autos (sein Lieblingsauto ist sein Porsche 911S) und die Fotografie führen ihn regelmässig an einige der glamourösesten Orte der Welt. Dazu gehört auch St. Moritz, wo er, wie er sagt, so viel Zeit wie möglich verbringt. Er verrät der Tower Review, was er an diesem Schweizer Ort so sehr liebt
Wie kam Ihre Beziehung zu St. Moritz zustande?
Ich war 2016 zum ersten Mal in St. Moritz, um den Bernina Gran Turismo zu fotografieren, das legendäre Bergrennen für Oldtimer und klassische Automobile, über das ich damals für ein Magazin berichtete. Ich habe mich auf der Stelle in den Ort verliebt und wurde der Organisation Engadin St. Moritz Tourismus vorgestellt, die mich in der Wintersaison wieder einlud. Seither führe ich eine offene Liebesbeziehung zu St. Moritz und verbringe so viel Zeit wie möglich dort.
Inzwischen sind Sie ja auch ein Global Ambassador für St. Moritz. Was beinhaltet diese Rolle?
Ich helfe mit, den Ort St. Moritz bekannt zu machen, vor allem in der Automobilwelt. Es ist ein symbolischer Titel, der den Menschen signalisieren soll, dass sie sich an mich wenden können, wenn sie mehr über St. Moritz erfahren wollen. Seit ich diese Rolle bekleide, habe ich mitgeholfen, Dutzende Veranstaltungen, Rallys, Ferienaufenthalten und Erlebnissen für Autoliebhaber aus der ganzen Welt zu organisieren.
Was ist der überraschendste Fakt über St. Moritz?
Die Örtlichkeit zieht seit mehr als 3’000 Jahren Leute an, da hier natürliche Mineralquellen entdeckt wurden, die auch heute noch genutzt werden. Das St. Moritzer Heilwasser kann man unter anderem in den Innen- und Aussenbecken im Ovaverva Hallenbad, Spa & Sportzentrum geniessen.
Und die aussergewöhnlichste Erfahrung?
Es gibt zu viele, um sie alle aufzuzählen, aber jedes Mal, wenn ich den Cresta Run – die älteste und einzige Natureis-Rodelbahn der Welt – hinuntersause, ist es das aussergewöhnlichste Erlebnis, nicht nur in St. Moritz, sondern überhaupt! Nichts kommt an das dort empfundene Gefühl von Geschwindigkeit heran. Meine liebste Erfahrung im Sommer ist es, kopfüber in das erstaunlich stille, klare Wasser des Lej da Staz zu springen. Das ist ganz einfach atemberaubend.
Welche Dinge würden Sie einem Besucher in St. Moritz empfehlen?
Da ist einmal die berühmte Pizza Dama Bianca in der Pizzeria Heuboden; diese sagenhafte Pizza enthält keine Tomaten, dafür aber viel Trüffel, Parmesan und Büffelmozzarella, und sie schmeckt fantastisch. Zweitens würde ich an Sommertagen kurze Wanderungen in den Bergen empfehlen, gefolgt von ausgedehnten Mittagessen!
Haben Sie noch Dinge auf Ihrer persönlichen Wunschliste?
Ich möchte genug Erfahrung sammeln, um mich für die Abfahrt vom oberen Start des Cresta Run zu qualifizieren. Mein Traum ist es, mit Spitzengeschwindigkeit die volle 1214 m lange Natureis-Strecke hinunterzufahren. Anfänger und weniger Geübte sind nur für die um ein Drittel gekürzte Strecke zugelassen, die an der «Junction» beginnt.
Der schönste Tagesausflug?
Ich empfehle einen Tagesausflug nach Chiavenna in der Lombardei nahe der Schweizer Grenze, eine wunderschöne historische italienische Stadt mit engen Gassen, Palazzi, Kirchen und Plätzen mit Brunnen. Es gibt auch einige tolle Bars und Restaurants in alten Höhlen. Man kann auch mit einem Downhill-Mountainbike von Maloja bis zur italienischen Grenze fahren und dort zu Mittag essen und dann mit dem Bus zurückfahren. Reisepass nicht vergessen!
Die schönsten Stopps auf den Pisten?
Das kultige Paradiso Mountain Club & Restaurant mit seiner wunderschönen Terrassen und der spektakulären Aussicht. Das Essen ist exzellent, ebenso wie die Cocktails und die Musik, und das Paradiso ist jetzt auch im Sommer geöffnet. Auch die Alpina Hütte, eine traditionelle Berghütte mit Sonnenterrasse und rustikaler Hausmannskost, ist unbedingt einen Besuch wert. Ein beliebter Zwischenhalt beim Skifahren ist das Restaurant Salastrains, das über eine grosse Sonnenterrasse und Liegestühle verfügt.
Bevorzugtes Esslokal
Das Dal Mulin ist eines meiner Lieblingsrestaurants auf der Welt; es befindet sich in Familienbesitz und verwöhnt die Gäste mit einer der weltweit besten Weinkarten. Hier müssen Sie reservieren! Ich liebe auch Nobu Matsuhisas La Coupole – Matsuhisa im Badrutt’s Palace – es ist eine Sache, in einer Metropole Sushi der Spitzenklasse zu essen, aber diese Qualität in den Bergen zu bekommen, ist ein absolutes Luxuserlebnis.
Veranstaltungen, die man nicht verpassen darf?
Meine Leidenschaft sind Autos. Für mich sind es daher die legendären Auto-Events in St. Moritz, die immer wieder die schönsten Autos der Welt anziehen. Im Winter ist es The ICE (International Concours of Elegance) auf dem zugefrorenen See; im Juli steht bei mir das British Classic Car Meeting im Kalender und im September der Bernina Gran Turismo. Aber es gibt auch noch andere Events, die ich versuche zu besuchen, darunter die Snow Polo Weltmeisterschaft im Januar, eine fabelhafte Party auf Eis. Im Sommer findet das Festival da Jazz (7. bis 31. Juli 2022) statt, ein grossartiges Ereignis, das Musiker von Weltrang anzieht.
Der beste Ort für eine Shoppingtour?
Ebneter & Biel verkauft wunderbare handgestickte Geschenke, Heimtextilien und Inneneinrichtungsartikel. Dieser traditionelle Familienbetrieb bietet ein ganz besonderes, nostalgisches Shopping-Erlebnis. Man fühlt sich buchstäblich in eine andere Zeit versetzt.
Die beliebtesten Cocktails?
Die Renaissance Bar im Badrutt’s Palace macht den besten Bullshot in St. Moritz, dank dem Chef des Bars Andrea Delvo, einem alten Freund von mir. Ebenfalls erstaunlich ist der alte Negroni aus Gin, Campari und Wermut, der einige Wochen in einem Eichenfass gereift ist. Als Begleitung zu den Cocktails gibt es die feinsten Vintage-Zigarren.
Und zum Schluss: Was ist Ihre Beziehung zum Badrutt’s Palace Hotel?
Angefangen habe ich als bescheidener Gast, der auf einen Drink in die Renaissance Bar kam. Inzwischen bin ich ein Dutzend Mal geblieben, habe unzählige Mahlzeiten verspeist und mich mit der Familie Wiedemann angefreundet, die mit Stolz das Erbe des Grand Hotels pflegt. Das Badrutt’s Palace ist ein besonderer Ort, nicht nur wegen seiner Zimmer und seines Service, sondern auch wegen seines unglaublichen Club-Sandwichs, ich halte es für eines der besten der Welt!