Die natürliche Schönheit und der exklusive Reiz von St. Moritz wirken seit 1864, als Johannes Badrutt den Ort zur Winterdestination erklärte, wie ein Magnet für Gäste aus aller Welt. Schnell erlangte es den Ruf, ein Ort zu sein, an dem man das Vergnügen und den Nervenkitzel des Wintersports mit einem lebhaften gesellschaftlichen Leben kombinieren und sich mit ausgiebigen Mittagessen, exquisiten Cocktailpartys und Tanz bis tief in die Nacht hinein amüsieren konnte.
Weltgewandte Reisende legten selbstverständlich Wert darauf, sich für einen Tag auf der Piste auch stilvoll einzukleiden. Denn wer zusammen mit Hollywood-Stars, Adeligen und der High Society gesehen werden möchte, der will natürlich auch im Schnee eine gute Figur machen. Zeugnis davon legt ein fotografischer Essay über St. Moritz ab, veröffentlicht 1947 im Life-Magazin, der die Vertreter der Crème de la crème im «mondänsten Dorf Europas» bei ihren Freizeitaktivitäten verewigt.
Zum Glück gab und gibt es in St. Moritz immer Fotografen, die den glamourösen Besuchern des Ortes im Schnee mit der Kamera auflauern, seien es bildhübsche Prinzen und Prinzessinnen, die mühelos die Pisten hinuntergleiten, Hollywood-Stars, die sich vor dem Mittagessen einen Cocktail auf einer sonnenbestrahlten Bergterrasse genehmigen oder zahlungskräftige Abenteurer, die sich kopfvoran in den Cresta Run stürzen wollen.
St. Moritz 1930er: Der Schweizer Ferienort zog Filmstars wie Charlie Chaplin (oben) an, der immer wieder zu Gast war und sogar mit seinem Flugzeug auf dem zugefrorenen See landete. Wenn er nicht gerade auf den Pisten unterwegs war, sah man ihn in der Stadt in einem «Teddybär-Mantel» und Knickerbockern. Andere Prominente, die St. Moritz in den 1930er Jahren zu ihrem Winterurlaubsort erkoren, waren Douglas Fairbanks, Marlene Dietrich und Noel Coward, die alle im Badrutt’s Palace Hotel abstiegen.
St. Moritz, 1937: Die elegante und sportliche Clementine Churchill (oben), mit Skiern und Skistöcken und einem Hermès-Schal, lässt sich mit einem Bernhardiner vor dem Badrutt’s Palace in St. Moritz ablichten. Ihr Ehemann Winston Churchill war zwischen 1940 und 1945 und ein zweites Mal zwischen 1951 und 1955 britischer Premierminister.
St. Moritz, 1959: Die legendäre Schönheit und Stilikone und ehemalige Kaiserin Soraya Esfandiary-Bakhtiary (oben), von 1951 bis 1958 mit dem Schah von Persien verheiratet, war eine weitere Stammgästin von St. Moritz.
St. Moritz, 1966: Baroness Fiona Thyssen-Bornemisza (oben) mit ihrer Tochter Francesca in ihrer Villa vor den Toren des Schweizer Ferienortes. Das in Neuseeland geborene britische Ex-Model war ein Liebling der damaligen Top-Modefotografen, darunter Cecil Beaton, Norman Parkinson und David Bailey.
St. Moritz, 1968: Model, Schauspielerin und Gesellschaftsdame Prinzessin Ira von Fürstenberg, oben. Sie wurde des öftern im exklusiven Corviglia Club in St. Moritz fotografiert, der 1930 gegründet wurde und in dem nach wie vor nur geladene Mitglieder zugelassen sind. Frühere Mitglieder waren u.a. Aga Khan, Prinz Rainier von Monaco und die griechischen Schifffahrtsmagnaten Aristoteles Onassis und Stavros Niarchos.
Schweiz, 1971: Das französische Leinwandidol Brigitte Bardot (oben) war in den späten 1960er-Jahren häufig in St. Moritz zu Gast, als Ehefrau des deutschen Industriellen Gunter Sachs, der im Turm-Penthouse des Badrutt’s Palace wohnte. Bardot verkörperte zeitlosen französischen Chic und diente verschiedenen Generationen als modische Inspiration.