Haben Sie auch schon davon geträumt, inmitten der Bergwelt des Engadins ganz allein mit Ihren Gedanken zu sein und gemächlich dahinzugleiten? Dann könnte Stand-up-Paddleboarding (SUP) genau das richtige für Sie sein.
Stand-up-Paddleboarding hat sich über die letzten zehn Jahre zu einem unglaublich beliebten Sport entwickelt. Das Prinzip des Paddleboarding ist einfach: Man steht oder kniet auf einem Brett und gleitet über die Wasseroberfläche. Gesteuert wird mit einem Paddel. Dank der aufblasbaren und festen Boards, die zur Miete oder zum Kauf angeboten werden, ist SUP eine Sportart, die für alle und überall zugänglich ist.
Angeblich hat sich diese Art der Fortbewegung vor Tausenden von Jahren in Polynesien, Südamerika und Afrika entwickelt, zum einen als Transportmittel, zum anderen als Freizeitvergnügen. In den letzten Jahren hat der Sport an Glamour gewonnen, zweifellos das Verdienst von Prominenten wie Orlando Bloom, Lady Gaga, Tom Hanks und Kendall Jenner.
Seen, Flüsse und Meere sind die typischen Reviere für Paddelboarder, wobei je nach Art des Gewässers unterschiedliche Fähigkeiten gefragt sind. Das Paddleboarding auf dem Meer erfordert viel Erfahrung, um mit den wechselnden Gezeiten und Strömungen sowie starken Winden und hohen Wellen zurechtzukommen. Seen, Flüsse und andere Binnengewässer stellen weniger Anforderungen und bieten im Allgemeinen ein sanfteres, entspannteres Erlebnis.
«Paddleboarding gibt es in der einen oder anderen Form, seit der Mensch zum ersten Mal mit Wasser in Berührung kam», meint Harvey Bentham, ein britischer Paddleboarding-Enthusiast und -Lehrer. «In letzter Zeit ist es zunehmend beliebter geworden, nicht zuletzt, weil es so unkompliziert ist: Ein Paddleboard lässt sich leicht einpacken und verstauen und ist sofort nach dem Aufpumpen einsatzbereit für eine Erkundungsfahrt … Der wohl grösste Vorteil ist die Freiheit, die es bietet. Man ist nicht an eine bestimmte Position gebunden, sondern kann sich auf dem Board spielerisch bewegen und Seen und Ufergelände auf eine völlig neue Art und Weise erkunden.»
Gesundheit und Wellness
Ein weiterer Grund für die Attraktivität des SUP-Sports sind seine gesundheitlichen Vorteile. Er bietet ein sanftes, kardiovaskuläres Training, unabhängig vom Fitness-Level. Bentham erklärt das so: «Paddleboarding ist ein fantastischer Sport, um den Körper zu trainieren. Es ist eine gelenkschonende Aktivität, bei der der gesamte Körper beansprucht wird, buchstäblich vom Kopf bis Fuss. SUP trainiert das «Powerhouse», also die Körpermitte, sodass die Muskeln stark und flexibel werden, und dies hilft wiederum bei vielen anderen Bewegungsarten.» Mehrere Studien haben gezeigt, dass sich Paddleboarding positiv auf die psychische Gesundheit auswirkt. «Es gibt immer mehr Forschungsergebnisse zum Konzept der ‹blauen Gesundheit›, die einen Zusammenhang zwischen der Zeit, die am oder im Wasser verbracht wird, und einem gesteigerten emotionalen Wohlbefinden und einer höheren Widerstandsfähigkeit nachweisen», erklärt Bentham.
Anhand von Studien wurde bewiesen, dass bereits 30 Minuten Paddeln den Cortisolspiegel (Cortisol ist auch als Stresshormon bekannt) im Körper drastisch senken können. Wenn Sie beim Paddeln Achtsamkeit üben, fühlen Sie sich nicht nur im Alltag weniger gestresst, sondern profitieren auch von anderen Vorteilen, etwa der Stärkung des Immunsystems und der Stimulation von Impulsen für die grauen Zellen.
Paddleboarding im Engadin
Paddleboarding auf den Engadiner Seen ist eine originelle Art, die spektakuläre Natur zu entdecken. Und mit den drei Seen von Silvaplana, Sils und St. Moritz haben Paddelboarder die Qual der Wahl.
Jeder See bietet die Möglichkeit, die ausgedehnte Weite der Engadiner Naturschönheiten zu geniessen und an jedem See gibt es Mietmöglichkeiten direkt vor Ort: beim Segelclub St. Moritz am St. Moritzersee, in Plaun da Lej am Silsersee und im Swiss Kitesurf-Zentrum am Silvaplanersee. Gäste des Badrutt’s Palace Hotel können sich ihr Paddleboard auch gleich im Hotel besorgen; erkundigen Sie sich beim Concierge-Team. «Paddleboarding ist auf allen Seen im Engadin möglich und ein wirklich tolles und unglaublich schönes Erlebnis», sagt Renate Herold, Beraterin bei Silvaplana Tourist Information. Die beste Zeit, um im Sommer aufs Wasser zu gehen, ist laut Herold zwischen 10.00 und 10:30 Uhr. Dann hat man genügend Zeit, um auf dem Board sein Gleichgewicht zu finden, bevor der Malojawind einsetzt, ein starker Südwestwind, der jeweils ab etwa 11 Uhr durch das Oberengadin weht.
Wenn Sie zu den Glücklichen gehören, die das Engadin in den wärmsten Monaten (Juli und August) besuchen, dürfen Sie gern auf den Neoprenanzug verzichten, denn zum Abschluss einer morgendlichen Paddling-Tour kann man sich kaum etwas Schöneres vorstellen, als in das kühle Gewässer abzutauchen. Für Paddleboard-Neulinge bietet Swiss Kitesurf auf dem Silvaplanersee Lektionen an, damit auch die, die noch etwas wacklig auf dem Board stehen, die Wunder dieses Sports in der herrlichen Umgebung des Engadins erleben können. Das Schwierigste am Paddleboarding im Engadin ist die Auswahl des Sees!